Am Ende des Jahres geht bei uns das Jahresdilemma los. Was für ein Weihnachtsbaum wollen wir im Wohnzimmer für die festliche Weihnachtsatmosphäre hinstellen? Welche Variante ist nachhaltiger als die andere? Ist es ein echter Baum oder ist es eher ein Baum aus Kunststoff? 

Die Motivation um diesen Text zu schreiben, haben wir von unserem 4-jährigen Neffen und unserer besten Freundin bekommen.

Der Neffe fragte nämlich zum zweiten Advent, ob wir schon zuhause einen Tannenbaum geschmückt hätten?

Weihnachtsbaum

Nach der Absage und des Abbaus der fertig geschmückten Weihnachtsmärkte in Dresden, sind auch einige echte Tannenbäume vor Weihnachten in die Tonne gewandert. 

Diese Anregungen haben wir als Anlass genommen (etwas später), die Nachhaltigkeit der vielen Weihnachtsbaumoptionen zu untersuchen, um uns die Entscheidung für die Auswahl des Weihnachtsbaumes zu erleichtern, um mit gutem Gewissen die Feiertage zu genießen.

Jeder Weihnachtsbaum hat einen CO₂-Fußabdruck, egal ob er echt, aus Kunststoff oder eingetopft ist.

Die Wahl des nachhaltigsten Weihnachtsbaums hängt von den Umständen ab. Lasst uns euch einen Leitfaden zu nachhaltigen und ethischen Weihnachtsbäumen geben.

Wir werfen einen Blick auf die Umweltauswirkungen all der verschiedenen Arten von Weihnachtsbäumen, die es gibt, um zu sehen, wie wir dieses Jahr einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum erzielen können.

Weihnachtsbaum aus Kunststoff

Laut zertifizierten CO₂-Fußabdruck Stellen, ist ein ca. 2 Meter großer Kunsstoffweihnachtsbaum für 40 kg Treibhausgasemissionen zuständig. Um die Umweltbelastung geringer als von einem echten Baum zu halten, muss dieser Baum mindestens 10 Jahre benutzt werden. Dies ist natürlich davon abhängig, aus welchen Kunststoffmaterialien der Baum hergestellt wurde.

Die meisten der Kunststoffbäume haben eine halbe Weltreise hinter sich und damit hohe CO₂-Emissionen.

Das soll nicht heißen, dass alle Weihnachtsbäume aus Kunststoff schlecht für die Umwelt sind.

Dabei ist es wichtig, den Baum so lange wie möglich zu benutzen und eventuell gebraucht zu kaufen. Jedes Jahr einen echten Weihnachtsbaum zu kaufen, kann teuer sein und ist nicht so ungefährlich für die Umwelt wie man naiver Weise vielleicht glauben möchte.

Klassischer Weihnachtsbaum

Einen echten Weihnachtsbaum, über die Feiertage, im Wohnzimmer mit einem besonderen Duft stehen zu haben, sorgt für eine besondere Atmosphäre. Aber welche Umwelt-Nachteile bringt ein echter Tannenbaum für Weihnachten mit sich?

Ganz spontan würde man denken, ein Baum wird direkt aus dem nächsten Wald gefällt und ohne Umwege nach Hause gefahren. Hier müssen wir euch enttäuschen, denn die meisten Weihnachtsbäume werden auf “Weihnachtsbaumfarmen” angebaut. Wenn diese an einem weit entfernten Ort angebaut und von A nach B transportiert werden, liegen viele Kilometer auf diesem Baum. Die Ökobilanz stimmt aber nur, wenn die Transportwege kurz sind.

Allerdings ist es nicht alles so negativ zu betrachten, wenn die Bäume auf Flächen angebaut werden, die für andere Pflanzen nicht geeignet sind. Während der Baum wächst, reinigt er die Luft, hilft dem Boden, absorbiert Kohlenstoffemissionen und bietet Lebensraum für Wildtiere. 

Für jeden gefällten Baum wird ein neuer gepflanzt.

Weihnachtsbaum im Blumentopf

Weihnachtsbaum im Blumentopf

Eine gute Option für einen umweltfreundlichen Weihnachtsbaum, wenn ihr einen Garten habt, ist der Kauf eines Weihnachtsbaums im Topf. Topfbäume könnt ihr problemlos in den meisten Gartencentern kaufen. Wenn die Weihnachtsfeiertage vorbei sind, das Bäumchen in den Garten stellen oder in die Erde einpflanzen.

Topfbäume brauchen ein wenig Pflege um jedes Jahr gut aussehen zu können. Lest und befolgt die Pflegehinweise richtig, dies kann von großer Bedeutung für den Baum sein.

Ein Leihweihnachtsbaum

Mittlerweile ist das Mieten eines Baumes eine beliebte Option geworden, für Menschen, die sich um ihre Umweltauswirkungen Gedanken machen, aber lieber einen echten Weihnachtsbaum zu Hause haben möchten.

Im Gegensatz zu echten Bäumen wandern diese Topfpflanzen nach Gebrauch zurück und sie werden dann eingepflanzt, damit sie länger leben und während ihrer gesamten Lebensdauer mehr Umweltvorteile bieten. Sobald die Bäume zu groß werden, um sie zu mieten, werden sie normalerweise in Wälder gepflanzt. Dies macht Leih-Topfbäume zu einer großartigen, umweltfreundlichen Weihnachtsbaumoption. Achtet nur darauf, dass sie nicht so einen weiten Weg hinter sich haben.

Hinweise zur Entsorgung eines echten Weihnachtsbaumes

Echte Weihnachtsbäume können upcycled oder kompostiert werden. Viele Länder haben kostenlose Baumrückgabedienste, die gespendete Bäume für Naturschutzprojekte, Mulch oder Feuerholz weiterverwenden. Falls ihr einen Garten habt, schaut erstmal dahin, ob ihr irgendwelche Teile davon zum Nutzen bringen könnt. Zum Verfeuern informiert euch erstmal ob dies eine gute Idee für euren Ofen und den Schornstein ist. 

Diese Bäume gehören nicht in die Biotonne, sondern in den Hausmüll, da die Stämme und Äste nicht für die Vergärung in der Biogasanlage geeignet sind. 

Einfach im Wald die Weihnachtsbäume zu entsorgen wird auch nicht so gut funktionieren, wenn sie auf einer Deponie landen, sind die Auswirkungen auf die Umwelt aufgrund des bei der Zersetzung freigesetzten Methans viel schlimmer.

In vielen Städte kann man die Bäume in den Zoo zum Verfüttern an Tiere geben. Diese müssen in diesem Fall frei von jeglichem Weihnachtsschmuck, Kunstschnee oder Dekosprays sein. Besonders zu beachten ist, dass keine kleinen Metallteile von den Kugelaufhängungen oder Wachs an den Bäumen übrig geblieben ist.

Zum Mitnehmen:

alternativer Weihnachtsbaum

Unabhängig davon für welche Weihnachtsbaumoption ihr für euch entschieden habt, wir sind uns sicher, dass ihr für eure Lebensumstände die nachhaltigste Alternative im Wohnzimmer stehen habt. 

Dieses Jahr sind einige Weihnachtsmärkte aufgrund der momentanen Lage abgesagt worden. Als Folge dessen, wurden die fertig geschmückte Straßen auch leer geräumt. Viele echte Weihnachtsbäume wurden direkt vor Ort geschreddert. Wir finden diesen Akt extremst traurig, da viele Familien, Schulen und Kindergärten sich darüber sehr gefreut hätten. In Zukunft hoffen wir, dass mit solchen Situationen sensibler umgegangen wird.

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